HOPE to Home


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Eine der größten Herausforderungen bei Kindern mit HIV ist die Einhaltung der regelmäßigen ART Medikamenteneinnahme. Bei Nichteinhaltung steigt das Risiko einer Medikamentenresistenz. Damit in Zusammenhang ist die Rate der Co-Infektion mit Tuberkulose drastisch gestiegen, was eine große Belastung für das Gesundheitssystem darstellt. „HOPE to Home“ ist ein Projekt im Tygerberg Krankenhaus, mit dem Ziel, Patienten und ihren Betreuern zu einem reibungslosen Übergang zwischen Krankenhausentlassung und der Aufnahme in Township-Kliniken zu verhelfen. Dies unterstützen wir durch eine gute Beziehung zum Patienten, der Nachverfolgung via Telefon und ausreichender Patientenaufklärung. Über die Jahre erweiterte HOPE Cape Town das Projekt und unterstützt, auch HIV negative Kinder, die als gefährdet gelten und spezielle Unterstützung brauchen.

Das Erscheinungsbild von HIV/AIDS in Südafrika verändert sich. Das erste Ziel ist es nach wie vor, eine optimale antiretrovirale Therapie für jeden Patienten zu erstellen. Der Erfolg der Erstbehandlung durch ARV hat dazu geführt, dass schnell erkannt wurde: die weitere Betreuung und Nachsorge der vielen Patienten, sowie die Sicherstellung der Compliance ist ein Schwachpunkt des Programmes. Dies haben auch die Ärzte im Tygerberg Hospital erkannt und HOPE Cape Town gebeten, diese Lücke mit Hilfe der Gesundheitsarbeiter zu schließen.

Das von UNAIDS gesetzte 90-90-90 Ziel, das bis 2020 erreicht sein sollte, um die Aids-Epidemie bis 2030 zu beenden, umfasst, dass 90 % der Menschen, die mit dem HI-Virus infiziert sind, ihren Status wissen, dass 90 % dieser HIV-positiven Menschen in Behandlung sind und 90 % der Menschen in Behandlung eine Viruslast aufweisen, die gering genug ist, um ein starkes Immunsystem aufweisen zu können und sie dadurch nicht mehr infektiös sind. Das 90-90-90 Ziel bezieht sich auch auf Tuberkulose infizierte Menschen, mit dem Ziel, dass 90% der gefährdeten Menschen untersucht wurden, 90% der diagnostizierten Menschen eine Therapie begannen und 90% jener, die in Therapie waren, diese erfolgreich abgeschlossen haben.

Die größte aufkommende Bedrohung für HIV positive Patienten die eine ARV-Behandlung erhalten und jene, die an Tuberkulose erkrankten, ist die Nicht-Einhaltung des Medikamentenregimes und daraus resultierende Resistenzen gegen die im staatlichen Sektor verfügbaren antiretroviralen Medikamente. HOPE Cape Town hat die Hürden des Medikamentenregimes erkannt und führte eine Studie auf Township-Ebene durch, um zu erforschen, welche Auswirkungen die gezielte Betreuung von Gesundheitsarbeitern in den Townships auf das virologische Versagen von HIV positiven Kindern hat.

Die nachhaltige Betreuung von Patienten, nachdem diese aus dem Krankenhaus entlassen wurden, bleibt eine Herausforderung und HOPE Cape Town weiß, dass die Eingliederung der Patienten in die entsprechenden Township-Kliniken, eine wichtige Rolle bei der Nachverfolgung der Patienten spielt. Wir möchten den Patienten den reibungslosen Übergang zwischen Krankenhausentlassung und Klinik-Betreuung durch eine Patientenbetreuerin im Tygerberg Hospital und der Betreuung von Gesundheitsarbeitern in den Townships ermöglichen. Wir schätzen, dass ca. 80 - 100 Kinder diese Dienste pro Monat benötigen. Hierzu können wir u. a. auf langjährige Erfahrungen unserer HOPE Cape Town Ärzte zurückgreifen, da diese seit Jahren HIV-positive Kinder zum Beispiel in der Tagesklinik in Delft betreuen.

Wir bieten folgende Dienstleistungen für HIV-positive und an Tuberkulose erkrankte pädiatrische Patienten an:

  • Neu diagnostizierte HIV-infizierte Kinder
  • Kinder, die seit kurzem auf ARV- oder TB-Behandlung sind
  • Kinder mit Problemen bei der Einhaltung der ARV- oder TB-Therapie
  • Kinder, die die Therapie abgebrochen haben
  • Kinder mit nachweisbarer Viruslast

Wir bieten folgende Leistungen:

  • Psychosoziale Betreuung der Patienten und ihrer Familien
  • Praktische Unterstützung der Patienten und ihrer Familien
  • Unterstützung des medizinischen Personals im Tygerberg Hospital (administrativ; Verbindung zwischen Patienten und Personal)
  • Zugang zu Resistenztests in Absprache mit Ärzten des Tygerberg Hospitals
  • Terminbestätigungssystem in lokalen Township-Kliniken
  • Nachverfolgung von Patienten nach der Krankenhausentlassung in die Townships durch Telefonate und/oder Hausbesuche
  • Erste Kontakte mit Township-Kliniken; nach der Krankenhausentlassung begleiten
  • Patienten, die ihre Therapie unter- oder abgebrochen haben, nachverfolgen

Andere von uns angebotene Leistungen beinhalten:

  • Ein Spielzimmer in der Kinderstation des Tygerberg Hospitals, welches von freiwilligen Helfern unter der Anleitung unserer Ergotherapeutin geführt wird
  • Verteilung von Sachspenden
  • Koch Sessions die einmal pro Woche mit gespendeten Nahrungsmitteln mit den Müttern auf der Kinderstation des Tygerberg Hospitals abgehalten werden
  • Ein Werk- bzw. Handarbeitsunterricht für die Mütter, deren Kinder auf der Kinderstation des Tygerberg Hospitals untergebracht sind, um zu lernen, mit einfachen Mitteln brauchbare Utensilien herstellen zu können