2020 Eine Geschichte aus dem Alltag des,HOPE for Babys“-Teams

2020 Eine Geschichte aus dem Alltag des,HOPE for Babys“-Teams

Oft finden wir uns in Situationen wieder, die sich unserer Kontrolle entziehen. Wir neigen dann dazu, irrationale Entscheidungen zu treffen, um diese Umstände zu überwinden.

Wir möchten Ihnen heute die Geschichte einer jungen Frau erzählen, die mit einem dramatischen Schicksalsschlag konfrontiert war, der ihr Leben für immer negativ hätte verändern können. Aber durch die Aufmerksamkeit und das Mitgefühl des „HOPE for Baby“-Teams konnte dies verhindert werden.

Angel[1], damals 24 Jahre alt und in der 27. Woche schwanger, war Patientin im Tygerberg-Krankenhaus und ging zu ihren regelmäßigen Kontrolluntersuchungen. Eines Tages, als eine der „HOPE for Babys“ Mitarbeiterinnen ihre regelmäßige Visite auf der Station machte, fiel ihr auf, dass diese Patientin sehr unglücklich und verzweifelt war. Sie redete mit der jungen Frau und fragte sie, warum sie so traurig sei und ob sie ihr helfen könnten. Die Reaktion der jungen Frau war überraschend, da sie emotional zum Ausdruck brachte, dass sie das Baby nicht wollte und die Möglichkeit haben möchte, abzutreiben, weil sie vergewaltigt wurde.

Unsere Kolleginnen im Tygerberg-Krankenhaus haben oft mit solchen Fällen zu tun, und an dieser Stelle ist es wichtig zu verstehen, welche Intervention bereits stattgefunden hat oder umgehend stattfinden muss. Nachdem sie sich mit der jungen Frau unterhalten hatte, war klar, dass Angel nach der Vergewaltigung keine Form von Beratung erhalten hatte. Angel war emotional sehr labil und zog sogar Selbstmord in Erwägung.

Die „HOPE for Babys“ Mitarbeiterin wusste sofort, dass sie hier eingreifen musste, sie bot ihre Unterstützung an. Es gelang ihr, eine Sozialarbeiterin hinzu zu ziehen, die Angel begleitete und mit ihr redete und ihr immer wieder zu versicherte, dass alles wieder in Ordnung kommen würde. Anschließend wurde Angel an einen Psychologen überwiesen, der ihr bei der Bewältigung ihrer Probleme helfen konnte.

Angel hat durch die Arbeit von HOPE Cape Town im Tygerberg Hospital Hoffnung gefunden, nicht nur für sie, sondern auch für ihr Baby.

Die Schlussfolgerung, die man daraus ziehen kann, ist: Man kann das Leben vieler Menschen positiv verändern, wenn man aufmerksam mit seinen Mitmenschen umgeht und das WIR in den Mittelpunkt stellt.

Wir sind stolz auf unsere Kolleginnen und Kollegen, die täglich im Tygerberg Krankenhaus und in den Township-Kliniken selbstlos arbeiten, um das Leben vieler Menschen ein bisschen positiver zu gestalten.

[1] Aus Identifikationsgründen haben wir den Namen geändert.

 

2020 Rotary Global Grant: Special Announcement

2020 Rotary Global Grant: Special Announcement

Mit vereinten Kräften haben wir es geschafft: der Global Grant Nummer 2015165 "Entrepreneurial Education and Training - The NEX in the Delt Area/Cape Town" ist von TRF genehmigt worden! Danke an die Distrikte 1860 und 9350, an die RCs Sankt Wendel, Bayreuth, Nürnberg, Nürnberg-Kaiserburg, Nürnberg-Reichswald und Signal Hill und an die vielen privaten Spender im Distrikt 1880 sowie in der Schweiz. Nun geht es ans Umsetzen der ehrgeizigen Pläne und wir werden die Entwicklung gespannt verfolgen!

 

2020 HOPE for Babys: Gesundheitsarbeiterin Elfrieda Le Roux

2020 HOPE for Babys: Gesundheitsarbeiterin Elfrieda Le Roux

Heute möchten wir Ihnen eine weitere Mitarbeiterin des „HOPE for Babys“-Teams vorstellen, Elfrieda Le Roux. Elfrieda arbeitet seit Oktober 2016 für HOPE Cape Town zunächst in der Township-Klinik in Scottsdene und seit April 2019 für „HOPE for Babys“ im Tygerberg-Krankenhaus.

Elfrieda ist auf einer Farm in Paarl aufgewachsen. Im Alter von 8 Jahren zog ihre Familie nach Kuilsriver, wo sie die Schule besuchte und diese auch erfolgreich abschloss. Danach arbeitete sie einige Jahre in einer Fabrik. Seit 2010 arbeitet Elfrieda in der Township-Klinik in Scottsdene in der Tuberkulose-Klinik. Hier führte sie Tuberkulosetests durch, prüfte, ob die Patienten ihre Medikamente auch regelmäßig einnahmen und dass sie die richtige Menge an Medikamenten bekamen.

Elfrieda hatte schon immer sehr viel Freude am Lernen und qualifizierte sich schnell zu einer Beraterin für Patienten, die chronische Medikamente benötigen. Sie war nun ein Teil des mobilen Teams der Klinik und betreute nicht nur Patienten in der Klinik, sondern auch auf verschiedenen Farmen und in Townships, die keine eigene Klinik haben. Im Jahr 2016 wurde der Posten der HOPE Cape Town Gesundheitsarbeiterin in der Klinik ausgeschrieben. Sie bewarb sich und ist seit Oktober 2016 eine HOPE Cape Town Mitarbeiterin.

Als HOPE for Babys Mitarbeiterin gehört es zu ihren Aufgaben sicherzustellen, dass jede Mutter ihren HIV-Status kennt. Wenn dies nicht der Fall ist, klärt Elfrieda die Mutter auf und testet sie. Auch die Babys müssen vor der Entlassung getestet werden. Wenn die Babys nach der Geburt getestet werden und das Ergebnis negativ ist, bedeutet das nicht, dass das Baby HIV-negativ bleibt. Erst nach 18 Monaten, wenn das Baby eigene Antikörper entwickelt hat, kann der endgültige Status bestimmt werden. Elfrieda erklärt den Müttern, wie wichtig es, dass sie regelmäßig ihre Medikation einnehmen, ermuntert sie zum Stillen und gibt Tipps rund um die Gesunderhaltung der Kinder. Sie informiert die Mütter auch, wie wichtig ihre eigene Gesundheit für das Kind ist, nur eine gesunde Mutter kann sich vollumfassend um das Baby kümmern.

Eine große Herausforderung ist der Umgang mit den jungen Müttern, die einen Schwangerschaftsabbruch in Erwägung ziehen. Elfrieda spricht mit den Müttern und gibt ihnen die benötigte Unterstützung. Sie ermutigt sie auch dazu, ihre Entscheidung nochmals zu überdenken, was in den wenigsten Fällen gelingt.

Es ist für sie jedoch immer ein großer Augenblick, wenn die Mutter sich doch für das Baby entschieden hat und zu sehen, wie glücklich sie mit dem Baby ist.

2020 HOPE for Babys – Gesundheitsarbeiterin Mariam Roelofse

2020 HOPE for Babys – Gesundheitsarbeiterin Mariam Roelofse

Die Übertragung des HI-Virus von der Mutter auf das Kind ist der häufigste Infektionsweg hier in Südafrika. Dies geschieht z. B.  während der Schwangerschaft, Geburt oder während des Stillens. Hope Cape Town hat aus diesem Grund im Jahr 2016 auf Anfrage des Tygerberg Hospitals das Projekt „HOPE for Babys“ im Tygerberg Hospital initiiert. Mit dieser Arbeit verfolgen wir gemeinsam mit dem Tygerberg Hospital das große Ziel: Die Anzahl der HIV-positiv geborenen Kinder auf 0 zu reduzieren.

Wir möchten Ihnen Mariam Roelofse, Gesundheitsarbeiter für das Projekt „HOPE for Baby“ und ihre Arbeit näher vorstellen.

Mariam ist in Bontheuwel, einem Township in Kapstadt, aufgewachsen, ihre Kindheit war von Kriminalität, Gangs und Armut geprägt. Mariam hatte immer davon geträumt, Lehrerin, Ärztin oder Krankenschwester zu werden. Da sie das Abitur nicht bestanden hat, konnte sie sich somit nur eine Arbeit suchen. Diese fand sie in einer Schmuckfabrik, wo sie 5 Jahre arbeitete. Marian erkannte sehr bald, dass dies nicht ihre Leidenschaft war. Sie kündigte ihren Job und beschloss, sich stattdessen um ihre Kinder zu kümmern.

Während ihrer Zeit zu Hause beschloss sie, einen sechsmonatigen Ausbildungskurs zu absolvieren, den sie erfolgreich abschloss. Anschließend arbeitete sie ehrenamtlich im Centre for Disease Control (CDC) in Vangate (Zentrum für Krankheitskontrolle), in der Nähe ihres Wohnortes.

Danach zog sie mit ihrer Familie nach Bischof Lavis und fand Arbeit in der Township-Klinik in Bischof Lavis. Dort arbeitete sie zunächst ehrenamtlich. Nach zwei Jahren bewarb sie sich auf die Stellenausschreibung von HOPE Cape Town und arbeitet seitdem als Gesundheitsarbeiterin für HOPE Cape Town. Bis heute ist Mariam seit 15 Jahren Teil der HOPE-Familie!

Ein typischer Arbeitstag beginnt für Mariam um 7 Uhr morgens. Sie schaut zunächst nach den Patienten und assistiert der diensthabenden Krankenschwester bei PCR-Tests (HIV-Tests für Babys). Mariam stellt sicher, dass alle Mütter auf den Entbindungsstationen vor kurzem einen HIV-Test gemacht haben. Wenn das nicht der Fall ist, testet sie die Mutter und erklärt ihr warum das so wichtig ist. Sie versucht dabei eine Beziehung zu den Müttern aufzubauen und ihr Vertrauen zu gewinnen. Mariam erklärt den Müttern auch, was sie nach der Entbindung tun müssen, um das Baby gesund zu erhalten.

Teil ihrer Arbeit ist es, so viele Informationen wie möglich von den Müttern zu erhalten, z. B. ob sie regelmäßig ihre Medikamente einnehmen, wie die Verhältnisse zu Hause sind etc.

Während der COVID-19-Pandemie fühlen sich viele Mütter allein, da sie keinen Besuch empfangen dürfen. Mariam versucht, diese Lücke zu überbrücken. Sie spricht mit den Müttern, gibt ihnen Informationen und Tipps zum Stillen und zur eigenen Gesunderhaltung; nur eine gesunde Mutter kann sich richtig um das Baby kümmern und sicherstellen des es gesund aufwächst.

Mariam sagt: „Der beste Teil meiner Arbeit ist das Feedback, das ich von den Müttern erhalte. Sie sind so dankbar für die Unterstützung während des Krankenhausaufenthaltes und die Begleitung und Beratung, die sie von uns erhalten. Diese Dankbarkeit zeigt mir, wie wichtig unsere Arbeit hier in den Entbindungsstationen ist und macht mich als Mitarbeiterin von HOPE Cape Town wirklich stolz.