2020 DE, Archiv|

Wir legen unseren Schwerpunkt weiterhin auf HOPE to Home und treffen heute Sonia Daniels, Care & Support Koordinatorin für HOPE Kapstadt. Sonia ist für ihre temperamentvolle und freundliche Art im Tygerberg-Krankenhaus bekannt und gehört seit 10 Jahren zur Familie von HOPE Cape Town!

Aufgewachsen in Bokmakierie, einem kleinen Vorort von Kapstadt, arbeitete Sonia zunächst 27 Jahre ihres Lebens in einer deutschen Textilfabrik, wo sie eine zentrale Rolle beim Entwurf verschiedener Kleidungsstücke und bei der Kontaktpflege mit internationalen Kunden spielte. Sie liebte ihre Arbeit dort und besonders, dass sich alle sehr nahestanden. Vom Management über die Reinigungskräfte bis hin zu den allgemeinen Angestellten – alle waren wie eine große glückliche Familie. Leider musste die Fabrik nach 60 Jahren Betriebszeit aufgrund eines Konjunkturtiefs schließen, was für Sonia ein sehr trauriger Moment in ihrem Leben war, denn die einstige “Familieneinheit” gab es von nun an nicht mehr.

Während ihrer Arbeitslosigkeit engagierte sich Sonia stark in der Kirche, der sie angehörte. Es gefiel ihr, mit anzupacken, wo immer es nötig war. Sie liebte vor allem den Umgang mit älteren Menschen, Kindern und Jugendlichen. Sie entwickelte eine Leidenschaft für Menschen und wollte etwas in deren Leben verändern. Sonia begann davon zu träumen, eines Tages in einem Krankenhaus zu arbeiten und den Menschen dort helfen zu können – wer hätte gedacht, dass dieser Traum Wirklichkeit werden würde?

Im Jahr 2007 unterzog sich Sonia einer kleineren Operation. Während dieser Zeit im Krankenhaus fragte ihr Chirurg, der von ihrer Arbeitslosigkeit wusste, ob sie schon Pläne für die Zeit nach ihrer Entlassung habe. Er fragte sie außerdem, ob sie gerne mit Kindern im Krankenhaus arbeiten möchte. Obwohl Sonia eigentlich begeistert war, zögerte sie jedoch am Anfang und wollte es sich erst noch einmal überlegen. Sie bewarb sich dann auf eine Stelle als Teamsekretärin bei HOPE Cape Town. Im Laufe der Jahre nahm sie an verschiedenen Fortbildungen und Kursen zu HIV-Programmen teil und wuchs so in die Rolle der Care & Support Koordinatorin hinein.

Sonias Aufgabe ist es, sicherzustellen, dass Mütter die notwendige Unterstützung erhalten und dass ihre Anliegen dem zuständigen Arzt mitgeteilt werden. Die Ärzte in den Krankenhäusern kümmern sich hauptsächlich um die Bedürfnisse der Babys (Patienten), obwohl es für die Mütter wichtig ist, im Namen ihres Kindes zu sprechen, was in einigen Fällen aufgrund von Sprachbarrieren jedoch leider nicht möglich ist. Das HOPE-Personal dagegen ist in der Lage, diese Barrieren zu überwinden und kann mit den Müttern kommunizieren, Probleme klären und dem Arzt für weitere Interventionen Bericht erstatten. Erweist sich die Situation als zu kompliziert oder fällt nicht in ihren Zuständigkeitsbereich, wird an einen Sozialarbeiter zur weiteren Verfolgung abgegeben. Es ist wichtig, dass die Ärzte über diese Informationen verfügen, und wir sorgen dafür, dass dies geschieht.

Zu meinen größten Herausforderungen gehört es, mich um todkranke Kinder zu kümmern, die keine Überlebenschance haben. Auf der anderen Seite wird man immer wieder belohnt, wenn man sieht, wie sich das Leben der Menschen durch unsere Leidenschaft und Hingabe verändert.