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Eine der größten Herausforderungen in der Behandlung von HIV bei Kindern ist heute die Beibehaltung der Versorgung von Patienten, die eine antiretrovirale Behandlung (ART) begonnen haben. HOPE to Home ist ein Projekt am Tygerberg-Krankenhaus, das Kindern und ihren Betreuern dabei helfen soll, den Übergang zwischen einer stationären Behandlung auf der Station des Tygerberg-Krankenhauses und einer ambulanten Behandlung in der lokalen Klinik / zu Hause zu schaffen. Heute treffen wir eine der Mitarbeiterinnen von HOPE to Home, die ihre Erfahrungen mit uns teilt.

Eva Coetzee, Mutter von 2 Kindern, wuchs auf einer Farm in der Nähe von Malmesbury bei Kapstadt auf. Das Leben war nicht leicht für sie, denn sie verlor ihre Mutter im Alter von 12 Jahren. Ohne den primären “Brotverdiener” war es für die Familie von nun an äußerst schwierig. Als Zweitjüngste von vier Geschwistern mussten sie Wege finden, um zu überleben. Sie entschieden sich, am Wochenende auf Hühnerfarmen zu arbeiten, um Nahrung und Kleidung kaufen zu können. Dies funktionierte eine Weile, bis Eva beschloss, die Schule während der 11. Klasse abzubrechen.

Im Jahr 2010 zog sie nach Santekraam bei Durbanville, in der Hoffnung, etwas Besseres zu finden und begann auf einer Weinfarm zu arbeiten. Es war ihr wichtig, dass ihr jüngster Bruder weiter zur Schule gehen konnte, daher unterstützte sie ihn finanziell. Sie begann ehrenamtlich in Kliniken zu arbeiten, half bei einfachen administrativen Tätigkeiten mit und fand sich einige Monate später im Grace Fellowship Zentrum als häusliche Pflegekraft wieder. Obwohl sie keine Erfahrung und keinen Schulabschluss hatte, erkannte man ihr Potenzial und machte sie zu einer der Besten! Was sie am meisten an ihrer Rolle als Pflegekraft liebte, war die Tatsache, dass sie auf Menschen mit lebensbedrohlichen Krankheiten traf und sie durch ihre schwierige Zeit begleiten konnte. Obwohl es auf der einen Seite ein tolles Gefühl sein kann, die Fortschritte eines Patienten zu sehen, ist es auf der anderen Seite ebenso traurig, zu beobachten, wie sich der Zustand eines Patienten plötzlich zum Schlechten wendet und er stirbt.

Im Jahr 2011 bewarb sie sich dann um eine Stelle als Gesundheitsarbeiterin bei HOPE Cape Town. Zuerst war sie aufgrund ihrer mangelnden Erfahrung voller Zweifel, glaubte aber, wenn es Gottes Wille sein sollte, würden sich die Türen öffnen – was sie auch taten! Eva liebt ihre Arbeit, besonders den Umgang mit Menschen. Ihr typischer Arbeitstag im Büro beginnt jeden Morgen um 7 Uhr. Sie geht zunächst durch die Stationen und überprüft, ob Mütter und Babys HIV ausgesetzt waren. Sie ist die Verbindungsperson zwischen Patienten und Arzt und sorgt dafür, dass alles in Akten vermerkt wird.

In einigen Fällen, insbesondere wenn sich mehr als ein Patient auf der Station befindet, kann es schwierig sein, mit den Patienten über ihren HIV-Status zu sprechen, da das Stigma immer noch ein Problem ist und immer bleiben wird. Es gibt jedoch die Möglichkeit, Beratungsräume zu nutzen, in denen die Situation unter Wahrung der Privatsphäre besprochen werden kann. Es ist wirklich ermutigend zu sehen, wie sich Patienten einem gegenüber öffnen und um ein Gebet bitten. Eva glaubt, dass es leicht ist, einen Durchbruch zu erzielen, wenn man eine gute Beziehung zu diesen Patienten aufbaut und ihr Vertrauen gewinnt, um so die Ursache ihrer schwierigen Lebensumstände zu ergründen.

Zu den größten Herausforderungen für mich gehört es, Kinder leiden zu sehen. Aber zu den schönsten Momenten für mich gehört es auch, jemandem ein Lächeln ins Gesicht zaubern zu können!