2020 DE, Archiv|

Die Übertragung des HI-Virus von der Mutter auf das Kind ist der häufigste Infektionsweg hier in Südafrika. Dies geschieht z. B.  während der Schwangerschaft, Geburt oder während des Stillens. Hope Cape Town hat aus diesem Grund im Jahr 2016 auf Anfrage des Tygerberg Hospitals das Projekt „HOPE for Babys“ im Tygerberg Hospital initiiert. Mit dieser Arbeit verfolgen wir gemeinsam mit dem Tygerberg Hospital das große Ziel: Die Anzahl der HIV-positiv geborenen Kinder auf 0 zu reduzieren.

Wir möchten Ihnen Mariam Roelofse, Gesundheitsarbeiter für das Projekt „HOPE for Baby“ und ihre Arbeit näher vorstellen.

Mariam ist in Bontheuwel, einem Township in Kapstadt, aufgewachsen, ihre Kindheit war von Kriminalität, Gangs und Armut geprägt. Mariam hatte immer davon geträumt, Lehrerin, Ärztin oder Krankenschwester zu werden. Da sie das Abitur nicht bestanden hat, konnte sie sich somit nur eine Arbeit suchen. Diese fand sie in einer Schmuckfabrik, wo sie 5 Jahre arbeitete. Marian erkannte sehr bald, dass dies nicht ihre Leidenschaft war. Sie kündigte ihren Job und beschloss, sich stattdessen um ihre Kinder zu kümmern.

Während ihrer Zeit zu Hause beschloss sie, einen sechsmonatigen Ausbildungskurs zu absolvieren, den sie erfolgreich abschloss. Anschließend arbeitete sie ehrenamtlich im Centre for Disease Control (CDC) in Vangate (Zentrum für Krankheitskontrolle), in der Nähe ihres Wohnortes.

Danach zog sie mit ihrer Familie nach Bischof Lavis und fand Arbeit in der Township-Klinik in Bischof Lavis. Dort arbeitete sie zunächst ehrenamtlich. Nach zwei Jahren bewarb sie sich auf die Stellenausschreibung von HOPE Cape Town und arbeitet seitdem als Gesundheitsarbeiterin für HOPE Cape Town. Bis heute ist Mariam seit 15 Jahren Teil der HOPE-Familie!

Ein typischer Arbeitstag beginnt für Mariam um 7 Uhr morgens. Sie schaut zunächst nach den Patienten und assistiert der diensthabenden Krankenschwester bei PCR-Tests (HIV-Tests für Babys). Mariam stellt sicher, dass alle Mütter auf den Entbindungsstationen vor kurzem einen HIV-Test gemacht haben. Wenn das nicht der Fall ist, testet sie die Mutter und erklärt ihr warum das so wichtig ist. Sie versucht dabei eine Beziehung zu den Müttern aufzubauen und ihr Vertrauen zu gewinnen. Mariam erklärt den Müttern auch, was sie nach der Entbindung tun müssen, um das Baby gesund zu erhalten.

Teil ihrer Arbeit ist es, so viele Informationen wie möglich von den Müttern zu erhalten, z. B. ob sie regelmäßig ihre Medikamente einnehmen, wie die Verhältnisse zu Hause sind etc.

Während der COVID-19-Pandemie fühlen sich viele Mütter allein, da sie keinen Besuch empfangen dürfen. Mariam versucht, diese Lücke zu überbrücken. Sie spricht mit den Müttern, gibt ihnen Informationen und Tipps zum Stillen und zur eigenen Gesunderhaltung; nur eine gesunde Mutter kann sich richtig um das Baby kümmern und sicherstellen des es gesund aufwächst.

Mariam sagt: „Der beste Teil meiner Arbeit ist das Feedback, das ich von den Müttern erhalte. Sie sind so dankbar für die Unterstützung während des Krankenhausaufenthaltes und die Begleitung und Beratung, die sie von uns erhalten. Diese Dankbarkeit zeigt mir, wie wichtig unsere Arbeit hier in den Entbindungsstationen ist und macht mich als Mitarbeiterin von HOPE Cape Town wirklich stolz.